Geilhausen als Grenzort
Geilhausen war schon immer Grenzdorf. Im 12. Jahrhundert war der heutige Rhein-Sieg-Kreis aufgeteilt in die Grafschaften Sayn und Berg. Die Grafen von Berg beherrschten den westlichen, die Grafen von Sayn den östlichen Teil des Gebietes.
Ganz Windeck gehörte bis 1250 zur Grafschaft Sayn, fiel dann jedoch zu Berg. Nur die Orte Imhausen und Geilhausen, ganz im Osten der Gemeinde Windeck, blieben der Grafschaft Sayn zugehörig. Erst 1607 wurde die Grafschaft Berg Richtung Osten vergrößert – unter anderem um die Orte Imhausen, Geilhausen und um die Hälfte von Niederhausen.
Als der ehemals in die Grafschaft Berg übernommene Teil von Niederhausen an Geilhausen angeschlossen wurde, erlangte das Dorf seine heutige Fläche. Beides gehört heute zu Windeck – zum Rhein-Sieg-Kreis – zu Nordrhein-Westfalen, während der andere Teil Nieder-hausens heute zur Gemeinde Pracht – zum Kreis Altenkirchen – und damit zu Rheinland-Pfalz gehört.
Die Clemens Kapelle zu Geilhausen
Die wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaute Clemens Kapelle stand auf der anderen Seite der Sieg, direkt links neben der Fußgängerbrücke.Die im romanischen Stil erbaute Kapelle wurde als eines der schönsten romanischen Kulturdenkmäler des Rheinlandes bezeichnet.
Der Sage nach wurde sie von dem Edelfräulein Margaretha nach der Reformation an die evangelische Kirche zu Rosbach verschenkt. Bis 1813 wurden hier regelmäßig Gottesdienste gefeiert.
Danach ging die Kapelle in Privatbesitz über. Anstelle eines Turms wurde ein Wohnhaus angeschlossen. Die Kapelle selbst wurde seit 1900 als Stall genutzt. Von Bombenschäden während der Weltkriege verschont geblieben, wurde noch 1962 ein Investor gesucht, der bereit war, die Kapelle zu erhalten. Leider fand sich niemand. Im Jahre 1974 wurde die Kapelle abgerissen und damit ein wertvolles Kulturdenkmal zerstört.
Die Schwenkbrücke
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde als Verbindung der Orte Geilhausen und Wiedenhof die in der ganzen Gegend bekannte Schwenkbrücke erbaut. Sie war so beliebt, dass sie sogar Postkarten zierte. Als Bildunterschrift wurde bei den meisten Karten Wickhausen als Standort der Brücke angegeben, obwohl sie tatsächlich in Geilhausen stand. Dies geschah hauptsächlich zu Werbezwecken für das im Nachbarort Wickhausen gelegene Bibel- und Erholungsheim „Hohegrete“.
Die Brücke war bereits damals ein beliebtes Ausflugsziel, da die Sieg im Bereich der Brücke genügend Wasser führt, um darin zu baden. Auch heute noch wird der Bereich der Siegbrücke, sowie das gesamte Siegufer in Geilhausen vor allem von den Anwohnern zum Baden und Spazierengehen genutzt. Die malerische Schwenkbrücke besteht jedoch nicht mehr. Sie wurde in den 1960er Jahren durch eine Fußgängerbrücke aus Beton ersetzt, die auch den gelegentlichen Hochwassern der Sieg trotzen kann.