Wasserversorgung

Es darf schon als etwas Besonderes angesehen werden, wenn ein so kleines Dorf wie Geilhausen eine eigene Wasserversorgung besitzt. Begonnen hat alles damit, dass man Wasser aus einer Quelle oberhalb des jetzigen Pumpenhauses bezog. Im Volksmund ist diese Stelle bekannt als „Hauptmanns Lärchen“.

Das Wasserleitungsnetz wurde ca. 1942 von russischen Kriegsgefangenen gelegt und drei Jahre später, am 30. September 1945, wurde die erste Satzung des Wasserwerksvereins aufgesetzt. Bis heute besteht dieser Verein, der sich um die Instandhaltung der Pumpenanlage kümmert. Der Vorstand des Vereins setzte und setzt sich auch heute noch aus ortsansässigen, engagierten Bürgern zusammen.

Um das Wasser der Quelle besser nutzen zu können, wurde eine Staumauer in dem angrenzenden unterirdischen Bergwerksstollen errichtet, der 1959 für die Förderung des Wassers extra freigelegt wurde. Hinter dieser Staumauer sammelt sich seit dieser Zeit das kristallklare Wasser, das Mineralwasserwasserqualität hat. Der Wasserwerksstollen kann sogar besichtigt werden, was schon einige Schulklassen wahrgenommen haben.

Der Wasserwerksverein hatte seit den Jahren der Gründung immer wieder mit kleineren und größeren Problemen zu kämpfen. So konnten erst im Jahre 1971 in den Haushalten Wasseruhren angebracht werden, die den Wasserverbrauch genau anzeigten. Vorher wurde der Wasserpreis, ungeachtet der Verbrauchsmenge, pauschal für jedes Haushaltsmitglied abgerechnet.

Ein anderes weit reichendes Problem ergab sich aus der Anfechtung der Qualität des Wassers durch das Gesundheitsamt. Es wurden immer wieder Prüfungen der Wasserqualität durchgeführt, bis schließlich auf Initiative des Wasserwerksvereins ein Gegengutachten der Universität Gießen aufgesetzt wurde, welches die uneingeschränkte Nutzbarkeit des Wassers bestätigte.
Durch dieses Gutachten erlangte der Wasserwerksvorstand am 05.07.1990 die uneingeschränkten Wasserrechte. Ein langer Kampf, der sich aber auch für die angrenzenden Dörfer auszahlte. Denn ohne die eigene Wasserversorgung für Geilhausen wäre die Errichtung einer Kreismülldeponie, ganz in der Nähe des Dorfes, nicht zu verhindern gewesen.

Des Weiteren profitieren die umliegenden Dörfer von der Notfallversorgung durch die Quelle in Geilhausen. Die gesamte Gemeinde Windeck kann nach den Bestimmungen des Katastrophenschutzplanes notversorgt werden (15 Liter pro Person pro Tag). Der Stollen in Geilhausen gilt als vor Verseuchungen besonders sicheres Wasserreservoir. Täglich müssen, bedingt durch die Wassermenge, die die Verbrauchsmenge übersteigt, rund 300m³ reinstes Trinkwassers ungenutzt in die Sieg eingeleitet werden. Die angestaute Wassermenge im Stollen beträgt ca. 10.000m³ und die jährlich geförderte Trinkwassermenge ca. 9.000m³.